Ich habe mir selbst vor kurzem die Frage gestellt wo in meinen Handlungen die Liebe bzw. das Bedürfnis nach Liebe dahinter steckt. Dabei habe ich ganz viele Dinge erkannt, die mich sehr berührt und erfüllt haben.
Mittlerweile glaube ich, auch durch meine langjährige Erfahrung mit der gewaltfreien Kommunikation, dass hinter ganz vielen Dingen die Menschen tun, die Liebe bzw. das Bedürfnis nach Liebe steckt. Ja sogar, wenn Menschen in der Wut oder im Ärger sind – vielleicht ist ja ein Wutausbruch, einfach ein Schrei nach Liebe?
Bei den Himbas in Namibia (südlichen Afrika), ist es so, dass die Mütter für ihre Kinder ein Lied erstellen. Bei der Geburt, bei Festen, bei Übergangsriten oder wenn das Kind etwas toll macht, wird das Lied gesungen – alle Dorfbewohner kennen dieses Lied. Falls das Kind bzw. die erwachsene Person, einmal ein Verbrechen oder eine sozial abweichende Handlung begeht, wird die Person in die Dorfmitte gerufen und die Leute der Gemeinschaft bilden einen Kreis um sie. Dann singen sie alle das Lied. Der Stamm erkennt an, dass die Korrektur von antisozialem Verhalten nicht durch Bestrafung erfolgt, sondern durch Liebe und die Erinnerung an die eigene Identität. Als ich davon das erste Mal gelesen habe, hat es mich sehr berührt.
Ich glaube daran, dass es die Liebe ist, die jedes Tor aufschließen kann, auch wenn es noch so geschlossen ist.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Menschen ihr eigenes Herzenstor schon sehr verschlossen haben und gleichzeitig ein großes Bedürfnis nach Liebe haben – bzw. manche Personen vielleicht auch in ihrem Leben schon so sehr enttäuscht wurden, dass sie nicht mehr an die Liebe glauben oder Angst haben ihr Herzen wieder zu öffnen. Ich kann das gut verstehen – gleichzeitig dürfen wir erkennen, dass es nie die Liebe ist die Verletzungen im Herzen verursacht. Wahre Liebe verursacht nie etwas Negatives, Schlechtes oder Trennendes.
Liebe heilt Wunden, Liebe verbindet, Liebe schafft Frieden – und davon brauchen wir gerade ganz viel in dieser Welt!